Die Stadtgarde

Nach der Wiedergründung der Stadtgarde im Jahre 1953 sieht die Stadtgarde ihre Aufgabe heute darin, "an Feierlichkeiten und sonstigen festlichen Anlässen in der Öffentlichkeit aufzutreten, insbesondere die im Verband der württembergische-hohenzollerischen Garden und Wehren gepflegte Tradition zu wahren und den Reitsport und die kameradschaftliche Geselligkeit zu pflegen", so zwischenzeitlich auch niedergelegt in der Vereinssatzung.

 

 

Die regelmäßigen jährlichen Auftritte beginnen im Jahreszyklus mit der offizielen Neujahrsbegrüßung der Stadt Weingarten, eine zwischenzeitlich traditionelle Veranstaltung jeweils am Sonntag nach Dreikönig, welche unter anderem auf eine Initative der Stadtgarde zurückgeht. Es handelt sich hierbei um einen morgendlichen Ritt durch die Stadt mit Besuch von Krankenhaus und gemeinsamen Aufmarsch mit dem städtischen Orchester auf dem Löwenplatz.

 

Eine herausragende Stellung bei den Auftritten der Stadtgarde nimmt alljährlich die Teilnahme am hiesigen Blutfreitag ein, darüber hnaus beteiligt sich die Stadtgarde seit 1976 auch am Blutritt in Bad Wurzach, was gleichzeitig als Referenz der Blutreiterstadt Weingarten an die Blutreiterstadt Bad Wurzach gilt, nachdem die Blutreitergruppe Weingarten selbst an diesem Ritt nicht teilnimmt.

 

Seblstverständliche Verpflichtung ist auch die alljährliche Teilnahme am Welfenfestumzug.

 

Regelmäßig wiederkehrender Höhepunkt ist das Ausrücken und die Zusammenkunft mit den Kameraden aus den anderen Garden und Wehren des Landesverband anlässlich der regelmäßig stattfindenen Landestreffen und Spielmannzugtreffen.

 

Mit einem eigenen Stand beteiligt sich die Stadtgarde alljährlich am Stadtfest, welches jeweils am letzten Wochenende im August stattfindet.

 

Mit Abordnungen beteiligt sich die Garde auch am Fronleichnahmsfest der katholischen Kirchengemeinde und am Heilig-Blut-Fest in der Basilika.

 

Darüber hinaus steht die Stadtgarde grundsätzlich ihrem Dienstherren, dem Oberbürgermeister, zur Verfügung, wenn die Umrahmung einer offiziellen Veranstaltung gewünscht wird.


Vom "Lanzierkorps Altdorf" zur "Stadtgarde zu Pferd Weingarten"

Die Geschichte der Altdorfer bzw. Weingartner Reitergarde ist eng mit dem Schicksal des ehemaligen Fleckens Altdorf, der späteren Stadt Weingarten, aber auch mit dem Schicksal des - insbesondere im Mittelalter - an Teilnehmern zahlenmäßig äußerst umfangreichen Blutritts verbunden. 

 

Die Stadtgarde zur Pferd Weingarten wurde im Jahre 1828 als Reiter-Corps, ein Teil vom Bürger-Miliz Altdorf gegründet. Die Uniformen ist nach Art der württembergischen Feldjäger gewählt.

Pflicht war das Ausrücken und Paradieren bei Kirchenfesten, bei Königs-Geburtstagen, Feuerbrünsten, Volksversammlungen und außerordentlichen Ereignissen.

 

Nach Einzug des zweiten Württembergischen Infanterieregiment in Altdorf war das Reiter-Corps überflüssig und wurde 1868 aufgelöst.

 

1953 wurde auf Initiative des damaligen Bürgermeister Braun sowie einigen Bürger die Wiederbelebung der alten Tradition beschlossen. unter dem neuen namen "Stadtgarde zu Pferd Weingarten" trat sie mit anfänglich 10 Reitern, erstmals bei der Einweihung des Martins-Denkmals am Fuß der Basilika auf.

   

Die Garde umfasst heute ca. 30 aktive Reiter bestehend aus 2 Offizieren, 1 Pauker, Fanfarenbläser, Standartier und Lanzenreiter.